Heutzutage verwendet alle (analog fotografierende) Welt den 35 mm Rollfilm (Filmtyp 135) oder den Rollfilm im Mittelformat für Bilder in den Größen 4,5 x 6, 6 x 6 oder 9 x 6 cm (Filmtyp 120 oder 220). Dafür sind die meisten Filmscanner standardmäßig ausgerüstet.
Nun gibt es aus den 60er bis 90er Jahren noch diverse andere Formate, z. B. den sog. Instamatic Film 126 oder Pocketfilm 110, die heute nicht mehr verwendet werden und die auch besondere Zusätze am Filmscanner erfordern.
Ein Filmtyp sei hier als Beispiel besprochen: der Instamatik Film 126, 1963 von Kodak entwickelt. Dieser Film basiert auf dem 35 mm Rollfilmmaterial, ist aber nur an einer Seite perforiert und ist für quadratische Bilder ausgelegt. Die Aufnahmen werden etwa 28 x 28 mm groß, wobei die (Papier-)Bilder später den Ausschnitt 26,5 mm x 26,5 mm nutzen.
Das Problem das diese Filme verursachen, ist die Notwendigkeit besondere Zusätze am Filmscanner zu verwenden, deren Preis in keinem Verhältnis zu den wenigen Aufträgen für dieses Filmformat steht.
Bleibt noch die Möglichkeit mit kleinen Filmscannern händisch die Filme in einen Universalträger einzuspannen und dann im (sehr langsamen) Filmscanner den ganzen Filmstreifen als ein Bild zu scannen und anschließend per Photobearbeitungssoftware die einzelnen Bilder aus zuschneiden und separat zu speichern.
Natürlich kostet der manuelle Aufwand deutlich mehr als es das Scannen für Kleinbildfilmnegative kosten würde.
Ein weiteres Problem ist der Zustand der Instamatic-Negative, was kein Wunder ist bei dem Alter. Oft sind diese auch noch schlecht gelagert worden und haben irreparable Schäden. Manche sind mit Klebstoff versehen, zerkratzt oder geknickt, manche haben richtige Beschädigungen, von Fusseln und Fingerabdrücken, die ja handelbar sind, gar nicht zu reden. Es wird also, was immer wir unternehmen, eher ein Dokumentieren von Zeitzeugen sein. Prachtbilder können wir aus diesen Negativen leider nicht herstellen, zumal viele Negative sehr ungleichmäßig belichtet wurden und auch die Entfernungseinstellung hat oft zu sehr unscharfen Bildern geführt. Außerdem waren die Filme für die Billig-Kameras der Kodak Instamatic Serie vorgesehen und daher war hohe Qualität kein Produktionsziel.
Wir können diese Negative nach wie vor zu unseren normalen Konditionen scannen und zwar als Einzelnegative mit dem Einzelnegativzuschlag (0,40 Euro pro 126 Filmtyp-Negativ). Das dürfte vielen Leuten zu teuer sein, bis auf wenige wichtige Bilder, eben Zeitzeugen-Aufnahmen.
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